Der Anfang
Bis zur Donauregulierung in der Mitte des 19. Jahrhunderts war in Ottensheim die einzige Engstelle zwischen Aschach und Linz, um vom Mühlviertel in den Süden zu kommen.
Der „Schröckenstein“ in Dürnberg bei der ehemaligen Schiffmühle versperrte auf der linken Uferseite den Landweg nach
Urfahr. Der Schröckenstein ragte vom Schröckingergut bis hinein in das Flussbett der Donau.
Alle Waren aus dem Mühlviertel und Böhmen mussten von Ottensheim aus über die Donau weiter transportiert werden.
Die Zillenüberfuhr entsprach bald nicht mehr der wirtschaftlichen Entwicklung.
Deshalb fassten in den 60-er Jahren des 19. Jahrhunderts Ottensheimer Bürger unter Leitung des Brauereibesitzers Jakob Sigl den Plan, eine „fliegende Brücke“ zu errichten.
Sigl &
Compagnie
Am 12.Dezember 1870 verlieh die Statthalterei des Erzherzogtums Oberösterreich der neu gegründeten Gesellschaft „Ottensheimer Drahtseilbrücke Sigl & Compagnie“ das Recht Personen und Güter von Ottensheim nach Wilhering und zurück zu befördern.
Am 2. Juli 1871 wurde die neue Überfuhr dann mit einem großen Volksfest eröffnet und von Abt Alois Dorfer vom Stift
Wilhering, das neben der Bank für Oberösterreich (heute: Oberbank) der größte Gesellschafter war, unter großer Assistenz gesegnet.
Das Geschäft lief von Anfang an nicht so gut wie erwartet. Die Einnahmen reichten nicht einmal zur Zinsen- und Schuldentilgung. Eisstöße und Hochwässer verursachten zusätzliche Ausgaben.
1882 zerstörte ein Hochwasser die Landebrücke und die Gesellschaft wurde mit 50% liquidiert und löste sich auf. Der Gemeindearzt kaiserlicher Rat Dr. Nikolaus Ambos gründete eine neu Gesellschaft. Der Namen „Ottensheimer Drahtseilbrücke Sigl & CO“ wurde aber beibehalten.
1933 schied der persönlich haftende Gesellschafter Franz Sigl aus der Gesellschaft aus und Herr Hans Ambos trat an seine Stelle. Der Firmenwortlaut wurde in „Ottensheimer Drahtseilbrücke Hans Ambos & CO“ geändert.
Nach der Enteignung des Stiftes Wilhering im Jahre 1942 trat der Reichsgau Oberdonau als persönlich haftender Gesellschafter in die Gesellschaft ein, der aber die 3 vom Stift enteigneten Anteile an die Marktgemeinde verkaufte. Bis zur Rückstellung der Anteile an das Stift 1948 war die Marktgemeinde persönlich haftender Gesellschafter in der Kommanditgesellschaft.
Die Ges.m.b.H.
Am 14. September 1958 beschloss die Generalversammlung die Umwandlung der Gesellschaft in eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung. In Ausführung dieses Beschlusses wurde am 22. November 1958 ein Notariatsakt über die Umwandlung der Gesellschaft in eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung mit einem Stammkapital in Höhe von ATS 104.000,-- errichtet. Der Name der Gesellschaft wurde in „Ottensheimer Drahtseilbrücke
GesmbH“ geändert.
Da das alte Fährschiff von 1871 den technischen Anforderungen nicht mehr entsprach, musste ein neues 40t Fährschiff bei der Schiffswerft Linz AG zum Preis von damals ATS 1,270.000,-- in Auftrag gegeben werden, das am 25. April 1964 eröffnet und durch Pater Phillibert Höbart gesegnet wurde.
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